18. Dezember 2023

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Du bist schwanger und überglücklich, dass es bald soweit ist – auf der anderen Seite aber auch ein bisschen nervös und aufgeregt vor der Geburt? Oder bist Du vielleicht sogar verängstigt, weil Deine frühere Geburt nicht so verlaufen ist, wie Du Dir das vorgestellt hast? Dann lege ich Dir eine sorgfältige mentale Geburtsvorbereitung sehr ans Herz. In diesem Artikel zeige ich Dir dafür einige Tipps und Übungen. 

Was ist mentale Geburtsvorbereitung?

Wenn Du Dich mental auf die Geburt vorbereitest, konzentrierst Du Dich auf das, was Du persönlich erreichen möchtest. Dadurch kannst Du eine innere Einstellung bekommen, die hilfreich für eine positive Geburtserfahrung ist. Du lernst, auf Dich und Deinen Körper zu vertrauen und wirst selbstbewusster. 

Eine mentale Geburtsvorbereitung unterstützt Dich insbesondere, wenn Du zum Beispiel ängstlich bist oder eine Vorgeschichte hast, die Dich an einem positiven Geburtserlebnis zweifeln lässt. 

Durch bestimmte Techniken zur Vorbereitung auf die Geburt kannst Du die Möglichkeiten dessen, was Du Dir vorstellen kannst, erweitern und:

  • einen Raum für Deine Träume und neue Gedanken erschaffen,
  • einen Teil Deiner Erwartungen loslassen, um offen für neue unvorhergesehene Wendungen zu sein,
  • Deine Ängste aktiv anschauen, sie akzeptieren und ihnen den Schrecken durch gute Vorbereitung nehmen und
  • eine innere Stärke entwickeln durch das Kennenlernen Deiner eigenen Wünsche und das schrittweise Umsetzen dieser. 

Eine Garantie für ein perfektes Geburtserlebnis gibt Dir die mentale Geburtsvorbereitung zwar nicht, sie kann Deine Chancen auf Deine Wunschgeburt aber deutlich verbessern. 

Welche Geburtsvorbereitungen können Dich unterstützen? – 3 wertvolle Tipps

So kannst Du Dich mental auf Deine bevorstehende Geburt vorbereiten:

1. Schreibe Deine Gedanken zur Geburt auf

Nimm Deinen Lieblingsstift und überlege Dir Antworten auf die folgenden Fragen. 

Vor der Geburt:

  • Wie möchtest Du die (nächste) Geburt erleben?
  • Was ist Dir dabei wichtig?
  • Welche Gedanken hast Du, wenn Du an die Geburt denkst? Schreibe dazu alles auf, was Dir in den Sinn kommt. 

Orientiere Dich am besten nicht an dem, wie es momentan ist, sondern träume groß und male Dir aus, wie es im besten Fall sein könnte.

Nach der Geburt:

  • Stelle Dir vor, Du hast Deine Wunschgeburt erlebt: Wie fühlst Du Dich jetzt?
  • Welche Gedanken hast Du nun zur Geburt? 

Vergleiche diese Gedanken mit denen, die Du vorher aufgeschrieben hast. Es kann durchaus sein, dass sie vor und nach dieser Übung voneinander abweichen. Es geht darum, dass Du Dir dabei Deine ehrlichen Wünsche und Bedürfnisse zur Geburt bewusst machst. Deine innere Haltung kann sich dadurch verändern. Möglicherweise siehst Du sogar neue Optionen, Deine Wünsche zu verwirklichen. 

2. Drehe Dein persönliches Geburtsvideo

Stelle Dir die Geburt möglichst detailliert vor, wie Du sie Dir wünschst. Welche Bilder siehst Du? Welche Geräusche hörst Du? Wiederhole das immer wieder und drehe so ein Video in Deinem Kopf. Du bestimmst dabei – es ist Dein ganz persönlicher Geburtsfilm, den Du Dir ruhig in allen Einzelheiten ausmalen darfst. 

Dies hilft Dir neben dem Bild von Geburt, was Du Dir erschaffst, auch dabei, Dich möglichst gut organisatorisch auf das bevorstehende Ereignis vorzubereiten. Schließlich möchtest Du das, was Du Dir hier erträumst, später auch erleben. 

So ist mentale Vorbereitung (nicht nur auf das Ereignis der Geburt) einerseits eine Kopfsache, andererseits stärkt sie Dich auch darin, Deine Träume aktiv in die Tat umzusetzen und ganz konkrete Schritte zu gehen. 

3. Nutze Deine Lieblingsaffirmationen

Positive Affirmationen sind ebenfalls eine gute Möglichkeit zur mentalen Geburtsvorbereitung. Diese stärkenden Sätze können Dich während der Schwangerschaft und Geburt unterstützen. Wichtig ist,  sie im Präsens zu sprechen und Formulierungen wie „nicht“ oder „kein“ zu vermeiden, denn diese blendet unser Unterbewusstsein aus. Hier sind einige Beispiele, die Du natürlich gern auf Deine speziellen Bedürfnisse anpassen kannst: 

  • Ich fühle mich gut und gesund.
  • Ich vertraue meinem Baby und meinem Körper. 
  • Mein Körper ist stark und gesund.
  • Ich nehme die Geburt mit Freude an, so wie sie kommt.
  • Jede Wehe kommt nur einmal. 
  • Ich öffne mich wie eine Blüte. 
  • Ich bin ganz weit und weich.

Wenn es Dir hilft: Schreibe diese Sätze auf Zettel, verteile sie überall und sprich sie regelmäßig langsam und laut aus. 

Was kannst Du tun, wenn Du bei der Vorbereitung auf die Geburt Angst verspürst?

Viele Mütter haben Respekt oder Angst vor der Geburt. Das ist ganz normal und sogar hilfreich, wenn Du diese Ängste und Sorgen frühzeitig erkennst. Gib ihnen den Raum, gesehen und gefühlt zu werden. Sie dürfen da sein. 

Nimm Deine Ängste ernst und sprich mit anderen darüber – zum Beispiel mit Deiner Hebamme oder Frauenärztin, die Dich während der Geburt begleiten. Das kann Dir helfen, Dich in eine aktiv handelnde Position zu bringen und Dich vor einem (eventuell wiederholten) Kontrollverlust zu bewahren. Denkt zusammen darüber nach, was Du oder die Personen, die Dich bei der Geburt unterstützen, in der jeweiligen Situation unternehmen könnt. Ein Geburtsplan kann dabei sehr hilfreich sein und eine gewisse Sicherheit geben. 

Mache Dich mit möglichst vielen Optionen vertraut, statt Dich auf nur einen Weg festzulegen. 

Wenn Du unter einer Angststörung leidest oder bereits eine traumatische Geburt hattest, ist eine feinfühlige traumasensible Begleitung sehr wichtig. Besprich unbedingt vorab mit den Fachkräften, ob sie auf Deine Vorgeschichte Rücksicht nehmen können und wollen. Suche Dir ansonsten besser eine andere Klinik, in der das möglich ist und in der Du achtsam unterstützt wirst.   

Wie kannst Du Dich auf eine natürliche Geburt nach einem Kaiserschnitt vorbereiten?

Die emotionale Belastung bei einer spontanen Geburt nach einem Kaiserschnitt kann sehr hoch sein. Vielleicht bist Du Dir unsicher, ob Dir eine sogenannte VBAC (vaginale Geburt nach Kaiserschnitt)      überhaupt möglich ist. Dann ist es sinnvoll, Dich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. 

Viele wertvolle Informationen und Tipps, wie Du Dich medizinisch, organisatorisch und körperlich gut auf eine natürliche Geburt nach einem Kaiserschnitt vorbereiten kannst, findest Du in diesem Artikel. Auch mein Buch „Natürliche Geburt nach Kaiserschnitt“ kann Dir weiterhelfen. 

Hast Du bereits eine traumatische Geburt erlebt, findest Du hilfreiche Tipps hier.    

Wie kann Dich Hypnobirthing mental auf die Geburt vorbereiten? 

Bei der Hypnobirthing-Methode lernst Du spezielle Entspannungs- und Atemtechniken. So kann Dein Körper in Ruhe gebären, ohne dass der Verstand dazwischenfunkt.  

Dabei bist Du nicht völlig willenlos oder in einem Trance-Zustand – wie manche befürchten. Du kannst Dich hingegen tief entspannen und Deinen Körper und die Hormone, die Deine Geburt fördern, optimal arbeiten lassen. 

Es ist wichtig, die oben genannten Techniken während der Schwangerschaft regelmäßig zu üben, damit Du sie während der Geburt anwenden kannst. Um Hypnobirthing zu erlernen, kannst Du Dir Unterstützung suchen. Mein Kurs „Eine selbstbestimmte Folgegeburt nach Kaiserschnitt erleben“ kann Dir zum Beispiel dabei helfen. Er ist speziell auf die Bedürfnisse von Müttern mit Kaiserschnitt-Erfahrung abgestimmt und beinhaltet Elemente von Hypnobirthing. 

Fazit: Durch mentale Geburtsvorbereitung eine entspanntere Geburt erleben

Vielleicht flüstert Dein Verstand Dir gerade zu: „Das klappt eh nicht!“ Dann schicke ihn gern einen Tee oder Kaffee trinken, denn Dein Verstand kann Dir im Weg stehen. Vertraue stattdessen darauf: Mentale Geburtsvorbereitung funktioniert. 

Sei möglichst offen für all das, was sich Dir zeigt und löse Dich von Deinen Erwartungen. Dann kannst Du die Wunder bewusst wahrnehmen, die Dir begegnen und eine selbstbestimmte Geburt erleben.

Wenn Du Dir Unterstützung wünschst, sieh Dir gerne auch meinen Kurs „Mentale Vorbereitung Deiner Geburt nach Kaiserschnitt“ an.

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